Das Bundesamt für Straßenwesen hat in einer Studie zum Unfallrisiko von Radfahrern auch deren Regelverhalten untersucht und festgestellt, dass durchschnittlich 20% der Radfahrerinnen und Radfahrer auf baulichen Radwegen auf der falschen Straßenseite unterwegs waren. Das bedeutet: Jeder fünfte Verkehrsteilnehmer auf dem Fahrrad fuhr verkehrswidrig linksseitig auf einem dafür nicht freigegeben Radweg.

Als Gründe für dieses Verhalten wurden oftmals Bequemlichkeit oder die Unerreichbarkeit des gegenüberliegenden rechten Radwegs genannt. Allerdings ist dieses Verhalten alles andere als ungefährlich. Die Studie ergab, „dass ca. ein Drittel aller Unfälle an den untersuchten Straßenabschnitten von diesen „Geisterfahrern“ (mit-)verursacht wurden [Quelle].“ [1][2] Nicht untersucht werden konnte allerdings, welchen Unfallrisiken Radfahrerinnen und Radfahrer auf den Umwegen ausgesetzt sind, die durch fehlende Straßenüberquerungs-Möglichkeiten erzwungen werden.

Nicht immer lassen sich solche Situationen vermeiden, wir raten Ihnen deshalb zu erhöhter Vorsicht, gerade im Kreuzungsbereich. Autofahrer rechnen nicht unbedingt mit Ihnen. Sollten Sie sich unsicher fühlen, so steigen Sie an Kreuzungen, Einmündungen und frequentierten Ausfahrten (z.B. Tankstellen, Einkaufszentren, Baumärkte, etc.) ab und schieben. Eine weitere Präventionsmöglichkeit wäre die umsichtige Planung der eigenen Route, in der solche Situationen vermieden werden.

Gerade weil das Fahren auf der falschen Straßenseite so unfallträchtig ist und von den Verkehrssicherheitsorganisationen und der Fahrrad-Lobby vehement abgelehnt wird, [3] sollten Sie bei den Verantwortlichen in Ihrer Kommune (Straßenbau-, Tiefbauamt, Polizei) eine weniger gefährdende Fahrradinfrastruktur einfordern. Wenn Sie häufig den Radweg an einer Stelle in falscher Richtung benutzen, weil es an einer Querungsmöglichkeit mangelt, machen Sie Ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung auf diesen Missstand aufmerksam.

 


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