Schüler befragen Senioren zu ihrem Verkehrsverhalten

Eine thematische Übersicht und eine Hilfestellung zum zeitlichen Ablauf der Doppelstunde finden Sie unter Vorschlag in Tabellenform (Übersicht).

Alle Folien, die Sie in der Folien-Übersicht im Zusammenhang sehen können, und die auf dieser Seite bei den verschiedenen Unterrichtsschritten aufgeführt sind, finden Sie auch in unserem Downloadbereich als gezippte PDF-Dateien.

Anknüpfung an Einführungs-Schulstunde: Verkehrsunfälle

Wenn Sie das Thema: „Verkehrsunfälle älterer Menschen“ stärker in den Mittelpunkt des Unterrichts stellen möchten, finden Sie weitere Hinweise unter Sicherheit, Verbesserung der Sicherheit und Bewegung und Gesundheit.

Wir haben vor … Wochen über Verkehrsunfälle gesprochen und wie man sie vermindern kann. Heute soll es noch einmal kurz um die Verkehrssicherheit von älteren Menschen gehen.

Foto: Bernd Herzog-Schlagk

Siehe nebenstehendes Foto, Tafelbild 1, möglichst vorher angeschrieben.

Tafel:

Todesopfer Straßenverkehr
2012      2014      2020
3.648     3.377      Ziel: maximal 1.824
.

 

Und noch einmal zur Erinnerung: Alle 18 Minuten kommt in Deutschland ein Kind im Straßenverkehr zu Schaden,
Folie 1 oder Tafel
alle 12 Minuten ein älterer Mensch.
Folie 2 oder Tafel

Nachfrage Interview: Schüler befragen Senioren

Einige von euch haben in den letzten Wochen mit der Oma, dem Opa oder einer anderen euch bekannten oder auch bisher unbekannten älteren Person ein Interview durchgeführt. Wir danken euch dafür.

Wie war es?

Was ist während des Interviews gut gelaufen, was schlecht?

Ich gebe euch mal ein Blatt Papier.

Verteilung farbige Papiere

Schreibt bitte 1-2-3 Stichworte auf, was eurer Meinung nach gut und auch, was nicht so gut gelaufen ist.

Was habt ihr aufgeschrieben?

Tafel: Stichworte angeschrieben oder mit Zetteln angeheftet, sortiert nach „Positives“, „Negatives“ und „Sonstiges“.

Und wie war so die Stimmung beim Interview, hat es eurer Meinung nach der befragten Person gefallen, hat es euch Spaß gemacht?

Wiederholung: Unfallursachen

Wir haben in der letzten Stunde schon auf Hauptursachen von Unfällen hingewiesen und die Auswertung der Fragebögen ergab, dass die von euch befragten Personen auch genau an diesen Stellen auf Unsicherheiten hinwiesen:

  • die unterschiedlichen Geschwindigkeiten,
  • die Situationen beim Queren einer Straße und
  • im Kontakt mit Radfahrerinnen und Radfahrern, und

Deshalb möchten wir auf diese drei Themen noch einmal kurz zurückkommen.

Eine zu kurze Grün-Zeit an Ampeln, das war die Frage 35, ist offensichtlich ein Problem für eure Gesprächspartner.

Welche durchschnittliche Geschwindigkeit, meint ihr, erreicht ein Mensch zu Fuß?

Richtig, 4 Kilometer in der Stunde, ein älterer Mensch eher 3 km/h oder noch weniger.

Tafel:

4 km/h … 3 km/h …> ältere Menschen .

 

Bei der Berechnung von Grün-Zeiten geht man von einem Regelwert von 1,2 m/s bis maximal sogar 1,5 m/s aus. Da wir ja jetzt keine Mathematik-Stunde haben, rechne ich das einmal für euch aus. Das sind 1,2 x 60 (dann sind wir in der Minute) x 60 (dann sind wir in der Stunde) : 1000 (dann haben wir Kilometer statt Meter), das sind 4,3 bis 5,4 Kilometer in der Stunde.

Tafel Ergänzung:

4,3 km/h bis 5,4 km/h geschaltet .

 

Dadurch entsteht die Unruhe bei älteren Menschen, es nicht über die Fahrbahn zu schaffen.

Folie 21

Und wie schnell darf ein Auto im Stadtverkehr fahren, wenn es keine Einschränkungen durch Verkehrszeichen gibt?

Das steht in der Straßenverkehrs-Ordnung, lies es bitte mal vor:

Printausgabe Straßenverkehrs-Ordnung-StVO geben an Schülerin oder Schüler:

„StVO §3 (3): „Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auch unter günstigsten Umständen … innerhalb geschlossener Ortschaften für alle Kraftfahrzeuge 50 km/h“

Und bitte auch den Absatz davor.

„StVO §3 (2a): „Die Fahrzeugführer müssen sich gegenüber Kindern, Hilfsbedürftigen und älteren Menschen insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, dass eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.“

Noch eine Wiederholung zu einer Frage, die offensichtlich recht schwierig war, die Vorrang-Regelung an Kreuzungen und Einmündungen ohne Ampeln oder Zebrastreifen, das waren die Fragen 44 und 45.

Folie 16

Haben die Fußgänger oder hat das weiße Taxi oben im Foto Vorrang?

Haben die Fußgänger oder hat das Auto rechts unten Vorrang?

Tafel: Eventuell Kreuzung anzeichnen und mit den Fahrzeugen Folie 22 Verkehrsmittel-Symbole (Fußgänger, Fahrrad, Auto, Bus und Lastwagen) mit den Schülerinnen und Schülern die Vorrangs-Regelung üben.

Fußgänger haben immer Vorrang gegenüber einbiegenden Fahrzeugen, nicht aber gegenüber Fahrzeugen, die geradeaus fahren oder später abbiegen möchten. Selbstverständlich müsst ihr in allen Fällen so lange warten, bis ihr sicher seid, dass das Fahrzeug auch anhaltebereit ist.

Besonders gefährlich für Fußgänger und Radfahrer sind abbiegende Lastkraftwagen, denn sie haben einen sogenannten „toten Winkel“, das heißt, sie können in ihrem Rückspiegel einen Straßenbereich nicht einsehen.

Auf diese Thematik kann in der Unterrichtseinheit „Schüler befragen Senioren“ leider nicht näher eingegangen werden. Sie ist aber äußerst wichtig und sollte unbedingt in einer gesonderten Unterrichtseinheit oder einer praktischen Vorführung thematisiert werden. Sie finden dazu im Internet Informationen und Angebote, in Berlin z.B. unter www.berlin-sicher-mobil.de .

Kommen wir zum letzten Punkt, der für eure Gesprächspartner auch ein Problem darstellen kann, die Kontakte zwischen Fußgängern und Radfahrern.

Dazu ein Beispiel. Wir benötigen sechs Mitspielerinnen oder Mitspieler.

Drei von euch sind jetzt ältere Menschen, dafür haben wir Gehstöcke mitgebracht und ihr sitzt jetzt in einem Bus oder in einer Straßenbahn und nicht mehr im Klassenraum.

Drei von euch sind Radfahrrinnen oder Radfahrer, dafür haben wir euch Fahrradlenker mitgebracht. Jetzt fahrt ihr bitte immer die Radwege entlang.

Ihr Senioren steigt aus, wenn ich das Zeichen gebe, dass der Bus stehen bleibt.Ihr Radler verhaltet euch bitte so, wie es in der Straßenverkehrs-Ordnung steht.

Alternativ dazu:

Hier noch einmal die Tafel

Folie 8

mit der Situation, wo auch ihr in der letzten Stunde nicht ganz sicher gewesen seid, wie man sich richtig verhalten soll. Der Radfahrer darf nicht durch die Fußgängergruppe hindurch fahren.

Lies bitte vor, was im Juni 2014 in der Zeitung stand:

Ausdruck auf Zettel aus Die Welt, 30.Juni 2014

„Nach einem Zusammenstoß mit einem Radfahrer ist ein 70 Jahre alter Mann … gestorben. … der Rentner … (wurde) angefahren, als er … aus einem Bus ausstieg.“

Rücksichtnahme

Ältere Menschen sind oft langsamer, sie übersehen mitunter nicht alles und sie sind dadurch auch auf Mithilfe angewiesen.

Ihr habt gesehen, dass ihr helfen könnt und es auch auf euer Verhalten im Straßenverkehr ankommt.

Was könntet ihr noch tun, um Senioren den Aufenthalt im Straßenverkehr zu erleichtern?

In der nächsten Stunde sehen wir uns noch einmal an, welche Antworten ihr notiert habt und wie man diese Befragungsergebnisse von euch auswerten kann.

Hier kommen Sie zur Auswertungs-Schulstunde Vorschlag in Tabellenform (Übersicht) sowie Vorschlag in Textform.