Der vollständige Abschlussbericht (PDF) enthält weitere Diagramme.

 

Insgesamt wurden von den Schülern der drei Modellklassen 41 Fragebogen, die ausgewertet werden konnten zurückgegeben. Zwei weitere Fragebogen mussten leider aussortiert werden, da sie nicht korrekt ausgefüllt waren.

Zu Frage 1: Ich bin ein Mädchen / Junge

Etwas über die Hälfte der Befragenden waren Mädchen (23), etwas weniger als die Hälfte Jungen (18):

Zu Frage 2: Die Person, die von mir befragt wird, ist...

Grafik: Kerstin Pfetsch und Frank Biermann

Es wurden von den SchülerInnen mehr weibliche als männliche Personen befragt. Wie in der Abbildung oben rechts zu sehen ist, war die eigene Oma die beliebteste Befragungsperson, aber auch Nachbarn, andere Verwandte sowie bisher unbekannte Personen wurden befragt. Insgesamt waren etwas über die Hälfte der Interviewer Mädchen. Bei 5 Befragten konnten die Kinder keine Angaben machen, da sie die Person vor der Befragung noch nicht kannten.

Frage 3: Uhrzeit

Die meisten Befragungen dauerten ca. 20 – 25 Minuten, wobei die Befragungszeit von Person zu Person stark variierte und zwar zumeist zwischen 12 und 54 Minuten. Darüber hinaus fiel eine Befragungszeit aus dem Rahmen: Ein Interview dauerte weit über 1 Stunde. Die Befragungszeitunterschiede kamen nach Auskunft der Kinder dadurch zustande, dass manche Befragten sehr redefreudig waren und viel von sich und ihren Erlebnissen erzählten während andere schnell den Fragebogen durcharbeiten wollten.

Frage 4: In welchem Jahr bist du geboren?

34 der 41 Befragten waren älter als 60 Jahre, davon 26 über 65 Jahre. 6 Befragte wurden nach 1954 aber vor 1960 geboren. 1 Person machte leider keine Angaben zum Geburtsjahr.

Frage 5: In welcher Stadt / Stadtteil wohnst du?

Ca. die Hälfte der Befragten (22 von 41) wohnen in einem Berliner Stadtteil, während die anderen Befragten aus verschiedenen Teilen Deutschlands und sogar aus dem Ausland (zwei ausPolen) kamen.

Frage 6: Wo hast du als Kind gewohnt?

Grafik: Kerstin Pfetsch und Frank Biermann

Die Senioren wohnten als Kinder hauptsächlich in Städten: Fast drei Viertel der Befragten wuchs in Klein- oder Großstädten auf.

Mehrfachnennungen waren bei dieser Antwort möglich: 4 Befragte wohnten sowohl in Städten als auch in Dörfern, sie tauchen deshalb in der nebenstehenden Grafik mehrfach auf.

Frage 7: Konntest du in meinem Alter auf der Straße spielen?

Die Hälfte der jetzigen Senioren konnten als Kinder auf der Fahrbahn spielen (21 von 41 Befragten), nur 5 konnten weder auf der Straße noch auf dem Gehweg draußen spielen.

Frage 8: Wie oft verlässt du im Durchschnitt am Tag deine eigene Wohnung? und
Frage 9: Möchtest du häufiger unterwegs sein?

Die meisten Senioren (25 von 41 Befragten) gehen mehr als 2 mal täglich aus dem Haus. 14 Befragte wollten gerne mehr unterwegs sein, wovon allerdings 9 Befragte schon mehr als 2 mal täglich aus dem Haus gehen.

Frage 10: Wie legst du Deine täglichen Wege zurück?

Die Befragten legten ihre Wege hauptsächlich zu Fuß zurück. Mehrfachnennungen sowie eine Abstufung der Verkehrsmittelwahl waren bei dieser Frage erwünscht.

Insgesamt legten über 50 % der Befragten ihre Wege zu Fuß als Hauptverkehrsmittel zurück, 9 nannten das Auto (als Fahrer) als das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel, 7 nahmen hauptsächlich das Fahrrad, drei den Öffentlichen Personennahverkehr und 1 Person das Auto als Mitfahrer.

In der folgenden Graphik sind die Erst- bis Viertnennung – also das Hauptverkehrsmittel, sowie die Verkehrsmittel, die am zweit-, dritt- oder vierthäufigsten genutzt werden, dargestellt.

Grafik: Kerstin Pfetsch und Frank Biermann

Frage 11: Wenn du zu Fuß unterwegs bist. Benutzt du dann Geh-, Seh-, oder Hörhilfen?

14 der Befragten gaben an, eine Brille zu nutzen, weitere Geh- oder Hörhilfen wurden zwar von 3 Personen genannt aber nicht spezifiziert. Die anderen 23 Befragten nutzen keine Geh-, Seh- oder Hörhilfe.

Fragen 12 - 16: Wie sicher fühlst du Dich im Straßenverkehr mit dem jeweiligen Verkehrsmittel

Bei der Frage nach dem eigenen Sicherheitsgefühl landet der Fußverkehr auf dem ersten Platz: 11 Befragte gaben an sich sehr sicher zu fühlen und 26 Personen fühlen sich sicher, wenn sie zu Fuß unterwegs sind. Auch auf dem Rad (24) und mit dem ÖPNV (31) fühlt sich ein Großteil der Befragten sehr sicher bis sicher. Hier liegt das Auto als Verkehrsmittel ob als Fahrer (16) oder Mitfahrer (17) schon deutlicher zurück. Auffällig war bei dieser Befragung jedoch, dass das Unsicherheitsgefühl der Befragten im Straßenverkehr sehr gering ist. Hier ist nur das Fahrrad auffällig, mit dem sich 8 Befragte weniger sicher und 5 unsicher fühlen.

Über ein Drittel der Senioren nutzen das Auto als Selbstfahrer gar nicht.

Viele Senioren (10) fühlen sich mit dem Fahrrad so unsicher, dass sie es fast nicht mehr als Verkehrsmittel nutzen.

Grafik: Kerstin Pfetsch und Frank Biermann

Fragen 17 – 25: Stören dich, wenn du zu Fuß unterwegs bist, ...

Als größten Störfaktor für Fußgänger, der diese häufig oder oft auf dem Gehweg beeinträchtigt, nannten die Befragten Schnee und Glatteis (30). Aber auch Gehwegschäden (21) sowie Fahrradfahrer auf dem Gehweg (25) werden als häufig/oft störende Elemente für Fußgänger wahrgenommen. Demgegenüber fühlen sich 23 der Befragten von Pollern und andere Hindernisse nie gestört. Auch zu hohe Bordsteinkanten (32) werden besonders selten bzw. gar nicht als störend wahrgenommen. Parkende Autos werden von etwas mehr als der Hälfte der Befragten als kaum störend wahrgenommen (21), die andere Hälfte (20) fühlen sich davon hingegen häufig oder oft gestört.

Grafik: Kerstin Pfetsch und Frank Biermann

Frage 26: Gibt es noch andere Probleme auf Fußwegen und wenn ja, welche?

Sehr häufig wurde bei dieser Frage das Problem des Hundekots auf den Gehwegen angesprochen: 13 der befragten Senioren gaben dieses Problem an. Weitere Punkte, die genannt wurden, waren Hunde, die nicht an der Leine geführt werden sowie Hecken an den Gehwegen. Auch Müll auf dem Trottoir sowie zu kleines Pflaster sind Störpunkte für die Senioren.

Fragen 27 – 36: Stören dich, wenn du über die Straße gehen möchtest, ...

Beim Überqueren von Straßen fühlen sich 24 Befragte von zur kurzen Grünzeiten oft oder häufig gestört. 23 Personen gaben an, dass sie sich von PKW, die an Zebrastreifen nicht anhalten, oft oder häufig gestört fühlen. Aber auch parkenden Autos sowie Abbieger sind Störfaktoren, die beim Überqueren häufiger auftreten, wobei hier ein fast ebenso großer Teil der Befragten angibt sich nicht selten oder gar nicht gestört zu fühlen. Im Gegensatz dazu werden Straßenbahngeleise von 29 Befragten als gar nicht störend empfunden.

Grafik: Kerstin Pfetsch und Frank Biermann

Frage 37: Gibt es für dich noch andere Probleme beim Queren der Fahrbahn und wenn ja, welche?

Zu dieser Frage wurden von 6 Personen Anmerkungen gemacht: Zwei gaben an, dass sie zu schnell vorbeifahrende Autos (über 50 km/h) stören. Zwei bescheren sich über Radfahrer, die sich nicht an Verkehrsregeln halten und für einen Senioren sind zu viele Menschen an Ampeln lästig. Eine weitere Person notierte hier , wie störend Löcher sind.

Frage 38: Hattest du schon einmal einen Unfall als Fußgänger/in?

Von 41 Befragten waren 8 bereits schon einmal als Fußgänger in einen Unfall verwickelt.

Die Gründe für die Unfälle waren in über der Hälfte der Fälle Glatteis (5 Personen), ein mal eine hervorstehende Gehwegplatte, an der die Seniorin hängen geblieben war, ein Senior wurde von einem Motorradfahrer angefahren und eine Seniorin von einem Fahrradfahrer.

Von den 8 SeniorInnen, die bereits Unfälle als Fußgänger hatten, waren 6 älter als 65 (vor 1949 geboren) und 2 jünger. Von den 8 verunfallten Personen waren 6 weiblich und zwei männlich.

Frage 39: Hast du Ideen, wie man den Straßenverkehr für ältere Menschen sicherer machen könnte?

Die Ideen, die die Senioren und Seniorinnen hatte, um den Straßenverkehr für ältere Menschen sicherer zu machen, waren sehr vielfältig:

Vier mal wurde angemerkt, die Verkehrsteilnehmer sollten mehr Rücksicht auf einander nehmen. Eine weitere, wichtige Anmerkung kam zu diesem Punkt hinzu: Eine Person schlug vor, bereits in der Fahrschule sollte mehr Gewicht auf Rücksicht und Deeskalation gelegt werden statt auf „Rechte“.

Ebenfalls vier mal wurde für längere Grünzeiten an den Fußgängerampeln plädiert. Je zwei Personen fanden mehr Zebrastreifen bzw. mehr Ampeln hilfreich.

Weitere Senioren bzw. Seniorinnen erwähnten die folgenden Punkte:

Frage 40: Wenn du eine Straße überqueren möchtest, versuchst du häufiger, dich gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern verständlich zu machen?

(Mehrfachnennung und individuelle Aussagen waren möglich).

Um sich im Straßenverkehr auf sich aufmerksam zu machen gaben 26 der Befragten an dies durch Blickkontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern zu tun. Auch Gesten oder Handzeichen wurden von knapp der Hälfte der Interviewten (20) als Verständigungsmittel angegeben. Verbale Kommunikation wurde hingegen von keinem als sinnvoll angesehen, um im Straßenverkehr auf sich aufmerksam zu machen:

 

Wie machst du dich anderen Verkehrsteilnehmern verständlich ?

Grafik: Kerstin Pfetsch und Frank Biermann

Frage 41: Versuchst du, die Straße nur an Kreuzungen und Einmündugen oder an Übergängen mit Ampel, Zebrastreifen, Mittelinsel, oder Gehwegnasen zu queren?

Mehr als zwei Drittel der Befragten gibt an, Straßen nur an den dafür vorgesehenen Stellen zu überqueren (Ampeln, Fußgängerüberwege). Demgegenüber stehen 13 Interviewte, die auch an anderen Stellen die Straßen überqueren.

Frage 42: Einen wie großen Umweg würdest du in der Regel gehen, um zu einer Querungsanlage (z.B. Ampel, Zebrastreifen) zu gelangen?

Dieses Bild bestätigt sich ebenfalls in der folgenden Frage nach akzeptablen Umwegen zur nächstgelegenen Kreuzung. Nur 6 der Befragten nehmen überhaupt keine Umwege in Kauf. 12 Interviewte würden maximal 5 Meter zur nächsten Kreuzung zurücklegen. Mehr als die Hälfte der Befragten würde jedoch 20 Meter (13) oder sogar 50 Meter (8) zurücklegen um zur nächsten Kreuzung zu gelangen. Eine Person gab an gegebenenfalls mehr als die genannten 50 Meter zurückzulegen.

Grafik: Kerstin Pfetsch und Frank Biermann

Frage 43: Hast du gegenüber Fahrzeugen, die auf der zu querenden Straße geradeaus fahren, Vorrang?

Mehr als drei Viertel der befragten Personen konnte die Frage nach dem Vorrang an einer Kreuzung ohne Ampel richtig beantworten. Nur 5 Interviewte schätzen die Situation anders ein und eine Person machte keine Angabe.

Frage 44: Hast du als Fußgänger gegenüber Fahrzeugen, die um die Ecke biegen, Vorrang?

Bei der anschließenden Frage ist das Bild nicht so eindeutig. 17 der 41 Befragten wussten, dass sie Vorrang haben, wenn ein Auto in die Straße einbiegt, die sie selbst überqueren wollen. Knapp die Hälfte der Befragten (20) schätzten die Situation anders ein und 4 blieben ohne Angabe.

Frage 45: Drehst du dich an einer Ampel vor dem Hinübergehen im, damit du auch die einbiegenden Fahrzeuge von hinten rechtzeitig erkennen kannst?

Die Frage, ob sie vor dem Überqueren einer signalisierten Kreuzung einen Schulterblick machen, konnten 32 Interviewte mit „Ja“ beantworten. 8 von 41 verneinten dies und eine Person enthielt sich.

Frage 46: Wenn du an einer Ampel bei Grün los gehst und sie dann auf Rot schaltet, solltest du dann besser wieder zurück gehen?

34 Befragte würden nicht umdrehen, wenn eine Ampel während der Querung auf Rot schalten würde. 5 würden den Weg zurückgehen und 2 Interviewte machten hierzu keine Angabe.

Als Gründe, warum die Personen bei Rot lieber wieder zurückgehen würden, gaben sie hauptsächlich Sicherheitsgründe an. Erwähnt wurde aber, dass es sehr darauf ankäme, wie weit sich der / die SeniorIn bereits auf der Fahrbahn befände. Wenn sie die Fahrbahn gerade erst betreten hätten, war die Angst vor einem schnellen Wechsel auf Grün für die Autofahrer vorhanden.

Als Gründe, warum die SeniorInnen nicht wieder zurückgehen würden wurde angegeben, dass die Zeit schon reichte und dass es sonst zu Missverständnissen kommen könnte.

Frage 47: An einem Zebrastreifen ermuntere ich häufiger durch Handzeichen Fahrzeugführer zum Weiterfahren.

An einem Zebrastreifen würden 32 von 41 Befragten ein passierendes Kfz nicht zum weiterfahren auffordern. 9 Interviewte würden dies hingegen tun.

Die meisten SeniorInnen ermuntern die Autofahrer dann zum Weiterfahren, wenn sie Zeit haben.

Von sehr vielen SeniorInnen wurde aber als Begründung für ihr „Nein“ angemerkt, dass sie laut StVO das Recht dazu haben, am Zebrastreifen zu queren und dass anderes Verhalten, die Autofahrer irritieren könnte.

Frage 48: Findest du, dass ältere Menschen sich bei Dunkelheit hell anziehen oder mit reflektierende Materialien ausstatten sollten?

Die Frage ob ältere Menschen bei Dunkelheit helle Kleidung tragen sollten wurde von 33 Befragten bejaht. 8 verneinten diese.

Die Begründung für ein Ja, war in der Mehrheit der Nennungen, dass sie gerne besser gesehen werden.

Als Begründung für ein „Nein“ gaben einige SeniorInnen zu Recht an, dass sie anziehen könnten, was sie wollen.

Frage 49: Kannst du dir vorstellen, bei Glatteis Schuh-Spikes zu benutzen?

Grafik: Kerstin Pfetsch und Frank Biermann

Von den 41 Befragten können sich nur 6 nicht vorstellen bei Glatteis Schuhspikes für mehr Sicherheit zu tragen. 21 würden dies hingegen tun und 14 haben bereits Spikes für ihre Winterschuhe.

Die Begründungen, keine Spikes zu tragen waren, dass es zu umständlich ist, sie anzulegen und dass das Glatteis beseitigt werden muss.

 

 

Frage 50: Würdest du bei Krankheit und der Verschreibung von Medikamenten mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über deine Teilnahme am Straßenverkehr sprechen?

31 von den 41 Interviewten würden bei Krankheiten mit ihrem Arzt über die Teilnahme am Straßenverkehr sprechen, wohingegen 8 Befragte dies nicht tun würden. 2 Personen machten hierzu keine Angabe.

Frage 51: Was unternimmst du, um bis ins hohe Alter beweglich und fit zu bleiben?

(offene Frage, Mehrfachnennungen waren möglich)

Die meisten SeniorInnen halten sich durch Sport fit (21 Nennungen), auch zu Fuß gehen und Wandern standen hoch im Kurs (10 Nennungen). Darüber hinaus tragen Radfahren (5 Nennungen), gesunde Ernährung (3 Nennungen) und Gartenarbeit (2 Nennungen) zur Fitness bis ins hohe Alter bei den Befragen bei.

Frage 52: Könntest du dir vorstellen, gemeinsam mit einem Kind einen Weg zu erkunden und dabei über die Verhaltensweisen als Fußgänger zu sprechen?

Die große Mehrheit der Befragten könnte sich vorstellen gemeinsam mit einem Kind einen Weg zu erkunden und dabei über die Verhaltensweisen als Fußgänger zu sprechen. Nur 2 Interviewte verneinten diese Frage.

Frage 53: Wenn ja, könnte ich das sein?

Die meisten SeniorInnen würden diesen Weg auch gerne mit dem / der Interviewerin zurücklegen (39 Personen).

Frage 54: Anmerkungen?

Allgemeine Anmerkungen wurden sehr wenige gegeben (5 mal) und bezogen sich z. B. auf eine Altersangaben (z. B. „Ich bin schon 81 Jahre alt“) oder auf Dinge, die bereits in einer anderen Frage genannt wurden (z. B. „Mich stören die Radfahrer auf dem Gehweg“).